Ostertradition
Bei dem aktuellen Wetter und den momentanen Temperaturen mag man es kaum glauben, aber Ostern steht vor der Tür. Dieses Jahr haben wir uns mal wieder eine Eiermaltechnik angeschaut – einfach, aber sehr schön.
Zuerst erklären wir euch aber, warum der Karfreitag eigentlich Karfreitag heißt. Dieser Tag ist besonders für die Christen von sehr großer Bedeutung. Abgeleitet wird „Kar“ aus dem Althochdeutschen „kara“ und bedeutet so viel wie klagen oder trauern. Die Christen trauern an dem Tag, weil Jesus in Jerusalem gekreuzigt wurde. Um ihm zu gedenken, versammeln sich am Morgen des Karfreitages an der Kirche in der Stadt in Israel hunderte Gläubige und laufen den Weg zusammen ab, den Jesus auf den Hügel gegangen sein soll – dies nennt man Karfreitagsprozession. Der Tag ist der höchste christliche Feiertag. Bei uns in Deutschland ist dieser nicht nur ein gesetzlicher Feiertag, sondern auch ein sogenannter stiller. Dies bedeutet, dass öffentliche Veranstaltungen wie Märkte und Tanzabende verboten sind.
Nun zu unseren Ostereiern. Am besten nehmt ihr dafür bereits ausgeblasene oder hart gekochte Eier. Ob helle oder dunkle Schale, ist hierbei egal. Dann braucht ihr Stifte, aber nicht irgendwelche Stifte. Wir haben Kreidestifte und Steinstifte verwendet. Damit kann man nicht nur tolle, feine Muster zeichnen, sondern hat auch gleich eine Vielfalt an Farben verfügbar. Man kann Muster malen oder Schriftzüge schreiben. Mit den Stiften geht das wirklich super! Und wenn ihr nicht genug Eier zum Bemalen habt, nehmt euch doch Steine und malt dort weiter.
Und wenn ihr dann am Abend immer noch nicht genug von Ostern habt, macht doch noch ein schönes Osterfeuer. Dieses gibt es traditionell seit ca. 1559. Es steht als Symbol für die Sonne und diese ist wiederum der Mittelpunkt des menschlichen Lebens. Damals wurde im Frühjahr das Feuer noch als Frühlingsfeuer bezeichnet und dadurch die Sonne nach dem langen Winter begrüßt. Es war noch dazu ein Symbol für die Fruchtbarkeit, das Wachstum und die Ernte.
Wir haben sogar von einem Osterrad gelesen. Dieser Brauch kommt aus den ländlichen Gegenden aus Norddeutschland. In Lügde ist diese Tradition ein wahnsinnig großes Ereignis, welches es schon seit Generationen gibt. Die Einwohner nehmen sechs Holzräder, welche ca. 170 cm hoch sind. Sie wiegen somit beachtliche 280 Kilo. Diese Räder werden am Montag vor Ostern ans Ufer der Emmer gebracht und anschließend nacheinander ins Wasser gerollt. Dort verweilen sie an Ketten angebunden bis Karsamstag und saugen das Wasser in sich auf. Am Ostersonntag werden die Räder mit einem Pferdegespann durch die Stadt bis zum Osterberg gezogen, wo man sie mit einer Balancierstange versieht und mit extra dafür angebauten Roggenstroh stopft. Zum Festbinden werden Haselnussruten genommen. Dann kommt ein Kanonenschuss, welcher die Fertigstellung des Rades verkündet. Sobald es dunkel ist, werden die Räder angezündet und den Berg hinuntergerollt. Die Räder hinterlassen eine Feuerspur, die noch Stunden danach zu sehen ist - faszinierend die Spur, die dabei hinterlassen wird. Sind die Räder gut im Tal angekommen, dann verheißt das eine reiche Ernte.
Wir wünschen euch frohe Ostern und einen fleißigen Osterhasen.
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