Unsere schöne Heimat

Wir haben eine tolle Herbstwanderung bei schönstem Wetter hinter uns. Diesmal hat es uns in die Harrasser Region verschlagen. Dort haben wir am Friedhof geparkt und sind in Richtung Grattstadt gestartet. Das erste Stück folgt man noch der Straße, dann geht es aber schon nach einer kurzen Zeit nach links auf einen geschotterten Weg. Wir laufen ein Stück ehemalige Grenze entlang und finden hier auch schon den ersten Hinweis auf die damalige Zeit – ein alter Grenzturm.

Diese waren damals ein wichtiger Bestandteil des Grenzsicherungssystems. Hier wurde Ausschau gehalten und die Grenze bewacht. Hauptsächlich sollte so die Flucht von den DDR-Bürgern in die BRD verhindert werden. Auf der Kanzel war Platz für vier bis fünf Soldaten. Jeder Turm war ausgestattet mit einem Suchscheinwerfer, einer Abseilhilfe für Notfälle, einer Fernmeldestandleitung sowie einem Dienstbuch, Karten, Signalmittel und einem Waffenständer. Nach Öffnung der Grenzen im Herbst 1989 wurden die meisten Türme abgerissen. Dieser hier steht auf privatem Besitz und darf deshalb noch stehen bleiben.

Vorbei an dem Turm geht es dem Weg entlang immer geradeaus, wir biegen nirgends ab. Das so lange, bis man auf das nächste Zeichen der ehemaligen Grenze stößt – einem Kolonnenweg. Damals fuhren die Soldaten hier Patrouille und bewachten den Grenzraum. Es gab hier neben Freilaufhunden auch Sperr- bzw. Stolperfallen, die den Soldaten signalisiert haben, wenn jemand versuchte zu flüchten. Ebenfalls gab der unter Strom stehende Zaun ein Signal ab und die Stelle der Berührung konnte bis auf 50 Meter genau lokalisiert werden. Kaum vorstellbar heutzutage, was dort damals los gewesen ist.

Am Ende dieses Weges findet man eine kleine Gedenkstätte und eine Infotafel. Hier ist man ca. bei der Hälfte der 6 km langen Wanderung. Nach rechts dem Weg entlang kommt man zurück nach Harras. Man sieht den Wachturm, wenn man über den Hügel wieder nach unten kommt.

Eine schöne Wanderung entlang einem kleinen Stück Deutsche Geschichte. Wir haben etwas dabei lernen können und die Natur trotzdem genossen. Sehr zu empfehlen!